Heilsames Singen

Bedeutung

Die Besonderheit der Singangebote ist die Freiheit und Bedingungslosigkeit des Singens – jeder, wie er kann und will.

Singen begleitet uns im Alltag und muss keiner Bewertung standhalten: Perfektionismus ade!

Wir singen gemeinsam einfache Lieder aus aller Welt, ohne Noten, unabhängig von Stil und Kultur, mal mit, mal ohne rhythmische oder instrumentale Begleitung – was gerade passt und gefällt. Der Fokus liegt auf seelischem und körperlichem Wohlbefinden, Angenommen-sein und Begegnung.

Wir singen, schwingen, sind bei uns selbst – gerade in diesem Augenblick.

Auch die Stille findet ihren Platz. Selbstachtung ist oberstes Gebot; die Möglichkeit, sich jederzeit herausnehmen zu können, gewährt Freiheit und Leichtigkeit. Unabhängig von Alter und Geschlecht dürfen sich alle angenommen fühlen, gehören dazu, begegnen sich in Respekt und Wertschätzung. Jeder wird gesehen, wird gehört und findet Anerkennung.

Die Leichtigkeit des Singens ist eine Quelle der Lebensfreude.

Sie schafft Gemeinschaft, stärkt Körper und Seele. Es gibt keine Vorbedingungen – noch nicht einmal das Notenlesen.
 

Mögliche Wirkungen des „Heilsamen Singens“:

  • Das Singen vertieft Atmung. Atmung und Herzschlag synchronisieren sich bei längerem Singen in einer Gruppe, d.h. sie werden annähernd gleich (Herzschlagkohärenz)
  • Bringt unsere Hormone auf Trab
  • Stärkt das Immunsystem / stärkt nachweislich die Selbstheilungskräfte
  • Hilft, das seelische Gleichgewicht zu stabilisieren oder wiederzufinden
  • Bringt positive Stimmung und Lebenszufriedenheit
  • Fördert soziale Begegnungen und zwischenmenschliche Verbundenheit
  • Fördert Selbstwertgefühl und Vertrauen.
  • Weckt Erinnerungen und ermöglicht Zugang zu eigenen Ressourcen
    (gerade für ältere Menschen ein Geschenk)
  • Löst unter Umständen seelische Blockaden
  • Stärkt Freude und Spaß am Leben sowie die Sinnhaftigkeit des Lebens
  • Ermöglicht sog. „Flow-Erfahrungen“, in denen das Zeitgefühl ausgeschaltet scheint (spielende Kinder nehmen die Umwelt nicht mehr wahr, sind im Hier und Jetzt)
  • Vermag bei schwerkranken Menschen Hoffnung zu vermitteln
    (z. B. Chor der Kehlkopfoperierten, Kroatien )
  • Beruhigt, z.B. zu früh geborene Babys
  • Fördert die soziale Kompetenz (z.B. bei Kindern und Jugendlichen)

„Heilsames Singen“ gilt als gesund.
Es verbindet Herz und Seele.

Wissenschaftler haben herausgefunden, dass es glücklich und gelassen machen kann oder auch mutig und konzentriert. Schmerzen können weniger werden, manchmal sogar ganz verschwinden.

Wo der Lebenssinn fehlt, kann Freude wachsen, denn in der Gruppe mit anderen zusammen sind wir nicht alleine. Wir werden gesehen, gehört und verstanden. So können wir einen Ausgleich schaffen inmitten von Verpflichtungen, Nöten oder Langeweile.

„Heilsames Singen" gilt als gesund, ist aber nicht zu vergleichen mit Musiktherapie (die Ansatzpunkte und Arbeitsweisen sind anders).  Es ist nicht als Ersatz zu sehen für gesundheitliche oder psychologische (andere therapeutische) Behandlungen.

Beispiele:

  •  „Homelesschoir“ in Montreal, Kanada:
    Wohnsitzlose singen regelmäßig in Gruppen. So haben viele wieder in soziale Kontakte der Gemeinschaft zurück gefunden. Zugehörigkeitsgefühl, Weg aus der Isolation
  • Chor der Kehlkopfoperierten in Kroatien: Durch eine bestimmte Technik ist es den Menschen wieder möglich, zu singen, obwohl es physiologisch eigentlich nicht mehr machbar war. Die Patienten kehrten voller Glück zum Singen zurück. Die Gesichtsausdrücke sprechen für sich.
  • „Chor der Muffligen“, Köln: Menschen wurden auf der Straße angesprochen mit dem Ziel der Gründung eines Chores. Heute bilden viele der befragten
    „Ich-kann-nicht-singen“-Sänger einen Chor der Freude und Begeisterung.
  • In einer Studie des Prof. Dr. Stephen Clift mit COPD-Patienten, einer für unheilbar gehaltenen Atemwegserkrankung, fand man heraus, dass regelmäßig gemeinschaftliches Singen scheinbar die gleiche Wirkung erzielen kann wie die Gabe von Medikamenten (keine Heilung, aber Verbesserung der Lebensqualität)
  • Singen und Rhythmik unterstützen Arbeitsabläufe von Naturvölkern;
    ganz lange schon, und auch heute noch praktiziert in Handwerksberufen
  • Auch im Sport kommen Rhythmus und Gesang entscheidend zum Tragen,
    z. B. Rhythmusvorgaben beim Rudern, Schlachtrufe und Fußballgesänge

Quellennachweise / Literatur
www.singende-krankenhaeuser.de  (Internationales Netzwerk)
www.healingsongs.de  (Wolfgang Bossinger / Ulm)
„Schwingung und Gesundheit“   -   Traumzeit-Verlag
„Chanten“   -   Südwest-Verlag
„Die heilende Kraft des Singens“   -   Traumzeit-Verlag
Chor: „Sing to be happy“ im Klinikum Christophsbad/Göppingen
Wala-Zeitschrift “viaWala” – Ausgabe Nr. 13, Januar 2011
Zeitschrift TKK aktuell, Ausgabe 2/2012 und 3/2013
Zeitschrift „Bio“ Juli 2012 und Dezember 2014
Apotheken-Umschau 2/2015
Film: „Sing, so lange es geht“ – „Song for Marion“
Film „Wie im Himmel“
Verband deutscher Konzertchöre, Zeitschrift „Chor und Konzert“ – Interview mit dem Singforscher Dr. Karl Adamek –
„Singen ist ein Menschenrecht“, Januar 2015
Süddeutsche Zeitung, Artikel „Und jetzt alle“, 13.12.2014

Zeitschrift Kultur extra", Artikel Singen ist die beste Medizin", 25.09.2015